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[limarquee class="test"]Covid-Impfung Kinder 5-11 Indikationsimpfung Bitte Termin vereinbaren
[/limarquee]Hausärztliche Versorgung durch Internist und Ärztin für Allgemeinmedizin
Herzlich Willkommen
in der Praxis Fuchs
Impfungen
Information
Schutz-Impfungen sind unsere wirksamste Maßnahme gegen Infektionskrankheiten.
Selbst pedantisches persönliches Hygiene-Verhalten bewahrt nicht vor Erkrankungen, da es Erreger gibt, die über erstaunliche Distanzen in Aerosolen durch die Luft übertragen werden (z.B. Noroviren gegen die es bisher nur Kinder-Impfstoffe gibt).
Persönliche Hygiene ist aber durchaus wichtig bei Tropenaufenthalten, da manche Impfungen keinen guten Impfschutz bewirken (z.B. die Cholera-Schluck-Impfung).
Bei Aktiv-Impfungen (alle Impfstoffe: Lebend- und Nichtlebend-Impfstoffe) bildet der Körper eine erregerspezifische Immunität. Die körpereigene Immunität wird gefördert, so dass die Infektionskrankheit nicht auftritt oder abgeschwächt auftritt.
Passiv-Impfstoffe versorgen den Körper mit einer Auswahl von Immunglobulinen, die der Körper nach einer Aktiv-Impfung bilden soll (ein Beispiel ist das Tollwut-Immunglobulin als Notfall-Maßnahme).
Impfprogramme gab es gegen Pocken, Kinderlähmung (Polio) und Masern.
Die Pocken sind seit den Siebzigerjahren ausgerottet. Die Ausrottung der Polio ist leider wegen politischer Verleumdung der Impfstoffe nicht gelungen.
Eine sehr erfolgreich beworbene Impfung ist bespielsweise die FSME-Impfung in Österreich.
Entscheidend ist bei Ansteckungskrankheiten die Durchimpfungsrate der Bevölkerung um eine kollektive Immunität zu erreichen. Diese sogenannte Herden-Immunität schützt Ungeimpfte (z.B. Säuglinge aber auch Impfverweigerer) und Personen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. ältere Mitbewohner). Beispiele hierfür sind die Grippe- und Pneumokokken-Impfung für Kontaktpersonen von Betreuungsbedürftigen.
Die Entwicklung der Impfstoffe geht weiter. Am erfolgversprechendsten sind die Entwicklungen von Impfstoffen gegen Helicobakter pylori (ursächlich für Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwür) und gegen Herpes simplex.
Keine Kontra-Indikation gegen Impfungen sind:
banale Infekte (Fieber unter 38.5 Grad)
Fieberkrämpfe in der Anamnese
Die Einnahme von Antibiotika
Immunschwäche (dies gilt nur für Nichtlebend-Impfstoffe)
chronische Krankheiten
Gelbfieberimpfstelle
Gelbfieberimpfstelle
Pflichtimpfung
Die Gelbfieberimpfung ist eine der wenigen Impfungen, für die eine Impfpflicht bestehen kann und die bei Einreise durch Vorzeigen des Eintrages im Impfpass nachgewiesen werden muss. Zur Qualität des Eintrages gibt es neue int. Bestimmungen.
Impfstoff
Lebendimpfstoff gezogen auf Hühner-Eiweiß.
Bei Lebend-Impfstoffen sind Impfabstände zu anderen Lebend-Impfstoffen und auch Abstände zu Blut-Transfusionen und Immunglobulinen vorgeschrieben (Abstand zur Impfung gegen Masern/Mumps/Röteln, Windpocken 28 Tage). Wir erstellen für Sie einen Impfplan. Meist ist es sinnvoller zuerst die Impfung mit Lebend-Impfstoff durchzuführen und erst danach die Gabe von Blut-Produkten/Immunglobulinen.
Nach Gelbfieberimpfung darf 4 Wochen nicht blutgespendet werden.
Gelbfieberimpfstelle
In unserer Praxis werden seit fast 20 Jahren Geldfieberimpfungen durchgeführt. Wir sind eine von der WHO autorisierte Gelbfieberimpfstelle und haben den Impfstoff stets vorrätig. Wir können Sie bei allen Fragestellungen zur Gelbfieberimpfung beraten.
Indikation
Medizinische Indikation zur Gelbfieberimpfung besteht für Reisen ins tropische Afrika und nach Mittel- und Südamerika (bei Reisen nach Asien nicht). Bitte die Bestimmungen jedes einzelnen Reiselandes einholen (auch bei Kreuzfahrten und Zwischen-Stopps).
Eine formale Indikation kann bestehen bei Einreise aus Endemiegebieten (beispielsweise auch bei Zwischenlandung in Afrika). Beachten Sie die länderspezifischen Informationen.
Einreisebestimmungen
Die länderspezifischen Bestimmungen können sich kurzfristig ändern. In unserer Praxis können Sie auch aktuelle Fragestellungen klären. Bei Reisen in Gelbfieber-Endemiegebiete muss der Impfpass mit dem gültigen Eintrag mitgeführt werden um Einreise-Ärger zu vermeiden.
Da es nicht ausgeschlossen ist, dass sich Einreisebestimmungen während Ihrer Reise ändern (und Grenzpersonal versucht, daraus Vorteile zu erwirtschaften), kann es manchmal besser sein, in Deutschland eine qualifiziert durchgeführte Impfung zu erhalten und diese im Impfpass dokumentiert zu bekommen (die Gelbfieberimpfung ist 10 Jahre gültig). Prinzipiell halten wir uns streng an die Impf-Indikationen, jedoch kann es bei Pflichtimpfungen bisweilen aus praktischen Erwägungen besser sein, diese Impfungen im Impfpass dokumentiert mitzuführen, um bei Einreise und Aufenthalt teuren Ärger zu vermeiden. Von Impfungen im Ausland unter dubiosen Bedingungen raten wir dringend ab.
Bei der Gelbfieberimpfung bestehen in diesen Zusammenhang leider 2 Aspekte.
Zum Einen dürfen Personen mit Hühnereiweiß-Allergie nicht geimpft werden.
Zum Anderen gibt es Studien in USA, dass bei Erstimpfung von Personen über 60 Jahre die Indikation zur Gelbfieberimpfung besonders sorgfältig gestellt werden muss.
Kontraindikationen
Welche Umstände sprechen absolut gegen eine Gelbfieberimpfung:
Keine Impfung bei Unverträglichkeit in der Vergangenheit.
Schwangerschaft: Möglichst nicht im I. und II. Trimenon. Strenge Indikationsstellung und Risikoabwägung.
Hühnereiweißallergie: Allergie gegen Hühnereiweiß und andere Bestandteile des Impfstoffs.
Akute behandlungsbedürftige Erkrankung und Immunschwäche: Keine Impfung bei Fieber und anderen Akut-Erkrankungen. Keine Impfung von immungeschwächten Personen (auch nicht bei symptomatischer HIV-Erkrankung oder Behandlung mit immunsupprimierenden Medikamenten). Hier gibt es Regeln. Wir können Sie beraten.
Keine Impfung bei Thymuserkrankungen.
Keine Impfung bei fortschreitenden bösartigen Erkrankungen.
Von sportlichen Aktivitäten in der 1. Woche nach Impfung wird abgeraten. Vor dem Sport bitte Fiebermessen.
Befreiung von der Impfpflicht
Besteht bei Ihnen eine medizinische Kontraindikation gegen eine Gelbfieberimpfung, dann können wir als Gelbfieberimpfstelle WHO Sie von der Impfpflicht befreien mit einem Exemption certificate und dem Impfpass-Eintrag: Mrs/Mr ..cannot be vaccinated against yellow fever for medical reasons. Wir geben zu bedenken, dass die Einreiseländer die Impfbefreiung nicht anerkennen müssen. Wir beraten Sie gerne und suchen zusammen mit Ihnen nach einer sinnvollen Lösung, die Sie vor Reiseärger bewahrt.
Intervall
Wiederimpfung alle 10 Jahre (derzeit gültige internationale Gesundheitsbestimmung).
Beachten Sie bitte, dass die Impfung mindestens 10 Tage vor Einreise dokumentiert sein muss. Grenzbeamte sind geschult, auf solche Details zu achten.
Die Wirksamkeit der Gelbfieberimpfung ist hoch. Impfschutz besteht bei Erstimpfung nach 10 Tagen. Vermutlich hält der Impfschutz deutlich länger als 10 Jahre, aber bei den Einreisebestimmungen geht es nicht um Impfschutz, sondern um die formale Gültigkeit.
Gelbfieberimpfung bei Kindern
ab 9.Monat möglich (Abstand zu anderen Lebend-Impfstoffen beachten).
Gelbfieber-Erkrankung
Die Gelbfieber-Infektion ist eine mückenübertragene Viruserkrankung mit hoher Sterblichkeit in der 2. Krankheitsphase. Sie gehört zu den Erkrankungen aus dem Formenkreis des hämorrhagischen Fiebers, dh es können schwere Blutungskomplikationen auftreten mit Zusammenbruch des Blutgerinnungssystems. Bedenken Sie, dass Sie sich in Reiseländern befinden mit zT prekärer medizinischer Versorgung, schlechtem Krankentransport und sehr wenigen intensivmedizinischen Möglichkeiten.
Auch in Zukunft wird es nicht möglich sein, Gelbfieber auszurotten (Grund hierfür sind die Entwicklungszyklen). Leider führen auch die Impfprogramme in den betroffenen Ländern bisher nur zu einer Impfrate von ca 50 % der Bevölkerung.
Gelbfieberimpfung sinnvoll?
Das Infektionsrisiko in den Gelbfiebergebieten wird immer noch als höher eingestuft, als das Risiko einer Gelbfieberimpfung. Nur bei Erst-Impfung von Personen über 60 Jahre sind besondere Überlegungen anzustellen.
Vergessen Sie nicht Ihren Impfpass mit dem GELBFIEBERSTEMPEL einzupacken!
Impfplan und Impfabstände
IPlanen Sie Ihre Reiseimpfungen rechtzeitig.
Planen Sie so, dass Ihr Impfprogramm zwei bis 3 Wochen vor der Abreise abgeschlossen sind.
Aber auch für Last-minute-Reisen gibt es Möglichkeiten und wir können Sie beraten, wie Sie noch in kurzer Zeit einen sinnvollen Impfschutz erreichen können (z.B. bei Hepatitis-A).
Es gibt für fast alle Impfungen Mindestabstände.
Nur für wenige Impfstoffe, gibt es Schnell-Immunisierungs-Schemata, die man nützen könnte. Für andere Impfungen sind solche Schnell-Immunisierungs-Schemata in Erprobung.
Es gibt empfohlene Mindestabstände zwischen Impfungen; es gilt aber auch die Regel, dass es keine Maximalabstände gibt. Jede Impfung, die man einmal bekommen hat, zählt! Natürlich müssen Impfungen dokumentiert sein. Impfungen, die nicht dokumentiert waren, können nicht gewertet werden.
Bringen Sie Ihre Impfpässe (auch alte Impfpässe und Impfpässe mit versäumten Auffrisch-Impfungen) mit in die Praxis. Wir können zusammen mit Ihnen einen Impfplan aufstellen, so dass Sie für die Zukunft über Wiederholungs-Impfungen informiert sind.
Für ganz eilige Fälle, in denen eine Immunisierung unbedingt erforderlich ist, gibt es noch die Möglichkeit Immunglobuline zu geben. Auch hier können wir Sie beraten, ob eine solche ungewöhnliche Maßnahme sinnvoll ist.
Bei sog. Nichtlebend-Impfstoffen müssen keine Abstände untereinander eingehalten werden. Sollten Impfreaktionen auftreten, muss abgewartet werden, bis diese wieder komplett abgeklungen sind.
Sog. Lebend-Impfstoffe (Gelbfieber, Masern MMR, Windpocken) können simultan geimpft werden, oder es müssen Mindestabstände eingehalten werden. Ebenso müssen Mindestabstände eingehalten werden zwischen Lebend-Impfstoffen und der Gabe von Immunglobulinen.
Hier ist es meist zeitsparender zuerst den Lebend-Impfstoff zu verabreichen und erst danach Immunglobuline bzw. Bluttransfusionen.
Über erforderliche Mindestabstände in speziellen Konstellationen können wir Sie beraten.
Zum oralen Typhus-Impfstoff (Schluckimpfung) muss nach Lebend-Impfstoffen kein Mindestabstand eingehalten werden. Auch die Reihenfolge ist hier unerheblich.
Reiseimpfungen
Melden Sie sich rechtzeitig vor Reiseantritt.
Wir erstellen zusammen mit Ihnen einen sinnvollen Impfplan.
Das Impfprogramm sollte 2 Wochen vor Reiseantritt abgeschlossen sein.
Mindestabstände zwischen den Impfungen sind einzuhalten, da sich in dieser Zeit der Impfschutz aufbaut.
Sollten in Ihrem Impfplan mehrere Lebend-Impfstoffe geimpft werden müssen, sind hier zusätzliche Mindestabstände einzuhalten.
Auch zwischen Lebendimpfstoffen (Gelbfieber, Masern MMR, Windpocken) und der Gabe von Immunglobulinen oder Bluttransfusionen sind Mindestabstände einzuhalten.
Manche Impfungen werden von Reisenden nicht als Reiseimpfung eingeschätzt.
Eine Impfung gegen Grippe (Influenza), Lungenentzündung (Pneumokokken-Impfung), Tetanus/Diphtherie, Masern-Mumps-Röteln und gegen FSME kann durchaus reisemedizinische Relevanz haben.
Wir erstellen für Sie einen Impfplan, der sich orientiert an aktuellen internationalen Empfehlungen. Wir orientieren uns an Ihren zeitlichen Vorstellungen und werden hier evtl. Prioritäten setzen. Bitte teilen Sie uns auch Ihre persönlichen Prioritäten und Vorstellungen mit.
Eine geplante Reise ist immer auch eine gute Gelegenheit den Impfpass auf Gültigkeit Ihrer Standard-Impfungen zu checken.
Auch wenn Sie denken sollten, Sie seien spät dran (Last-Minute-Reise), sprechen Sie uns an und wir beraten Sie, was kurz vor Reiseantritt noch sinnvoll machbar ist, um Sie geschützt auf Reisen zu schicken.
Neuerdings kommt es bei Impfstoffen zu Liefer-Engpässen. Wir haben eine ausreichende Bevorratung für alle Impfstoffe, aber auch die hat bei dem großen Bedarf ihre Grenzen. In den vergangenen Monaten kam es zu Lieferschwierigkeiten bei FSME-, Tollwut-, Typhus- und Grippe-Impfstoff.
Bitte beachten Sie, dass Grippe-Impfstoff ohnehin nur saisonal (meist ab Oktober/November) verfügbar ist und danach nicht mehr geliefert werden kann.
Wir versuchen neuerdings die Impfstoffe für begonnene Impf-Aktionen bei den Reise-Impflingen zu reservieren.
Last Minute Reisen
Auch bei Last-Minute-Reisen kann oft kurzfristig noch ein sinnvoller Impfschutz erzielt werden.
Für einige Impfstoffe gibt es Schnell-Immunisierungs-Schemata. Für andere Impfungen sind solche Schnell-Immunisierungs-Schemata in Erprobung.
Bringen Sie Ihre Impfpässe mit, damit wir analysieren können, welcher komplette oder inkomplette Impfschutz für den neuen Impfplan genützt werden kann.
In ganz eiligen Fällen, kann auch mit Immunglobulin-Gabe ein kurzfristiger Schutz erreicht werden. Wir informieren Sie, ob derart unkonventionelle Maßnahmen sinnvoll sind.
Bedenken Sie, dass für Pflicht-Impfungen Mindestabstände bis zur Einreise vorgeschrieben sein können. Wir können Sie beraten.
Pflichtimpfungen
Gelbfieberimpfung
Einreisebestimmungen können sich kurzfristig ändern.
Der gültige Nachweis einer Gelbfieberimpfung wird verlangt bei Einreise in Staaten Ost-und West-Afrikas, Süd- und Mittel-Amerikas.
Auch der Transit durch ein Gelbfieber-Land kann die Verpflichtung zur Gelbfieberimpfung auslösen. Wir beraten Sie gerne unter Berücksichtigung Ihrer Reiseroute incl. Zwischenlandungen. Viele Staaten verlangen bei Aufenthalt (während der letzten 6 Tage vor Einreise) in einer Gelbfieber-Region eine gültige Gelbfieber-Impfung. Es wird aber nicht explizit festgelegt, ob eine Zwischenlandung in Afrika auch ein Aufenthalt ist. Wir raten hier zur Vorsicht. Es ist besser im Impfpass einen internationalen Gelbfieber-Eintrag zu haben, als an der Einreise gehindert zu werden.
Die Gelbfieber-Impfung sollte mindestens 10 Tage vor Einreise erfolgt sein (siehe Einreise-Bestimmungen).
Der Nachweis der Gelbfieber-Impfung ist der qualifizierte Eintrag mit dem Stempel der Gelbfieber-Impfstelle. Ältere Impfpässe haben keine ´Gelbfieber-Seite´. Sie benötigen dann einen neuen internationalen Impfpass, den wir Ihnen gerne ausstellen.
Es gelten neue Anforderungen an den Gelbfieber-Eintrag im internationalen Impfpass.
Impfung gegen Cholera, Meningitis, Polio, Masern
können weitere mögliche Pflichtimpfungen sein.
Insbesondere bei Studien-Aufenthalt in GB, USA und Australien sind die aktuellen Bestimmungen zu beachten. Derzeit wird für Schüler, Studenten und Studienaufenthalte in USA , Groß Britannien und Australien eine gültige ACW135Y-Impfung verlangt. In den USA gehört die Meningokokken-Impfung ACW135Y in 2 Dosen zu den Standard-Impfungen.
Für Einwanderer in die USA gelten extreme Anforderungen an den mitzubringenden Impfschutz, die z.T. gar nicht zu erbringen sind (z.B. gibt es keinen Zoster-Impfstoff; gegen Rota-Virus und gegen Hämophilus influenzae gibt es keinen Erwachsenen-Impfstoff und die Impfung gegen humane Papillom-Viren ist nur für weibliche Jugendliche vorgesehen; Masern-Mumps-Röteln-Impfung ist bei Schwangerschaft ausgeschlossen). Für Einwanderer nach USA wird ein (altersentsprechender?) Impfschutz verlangt gegen Diphtherie/ Tetanus/ Polio/ Masern-Mumps-Röteln (MMR)/ Hepatitis A/ HepatitisB/ Hämophilus influenzae/ Peumokokken/ Influenza/ Rota-Viren/ Meningokokken/ Humane Papillom-Viren/ Zoster.
Wir können Sie für solch spezielle Situationen beraten und werden mit Ihnen zusammen nach Lösungen suchen.
Reiseimpfungen bei Kindern und jungen Erwachsenen
Für die meisten Standard-Impfungen und Reiseimpfungen gibt die STIKO (Ständige Impf-Kommision am Robert-Koch-Institut) ein Mindestalter an.
Verschiedene Kriterien sind zu berücksichtigen, wenn es darum geht, für das Kind einen altersentsprechenden Impfschutz zu erreichen.
Bei Langzeit-Aufenthalt in den Tropen können Termine zur Auffrischimpfung gleich mitgeplant werden.
Wir benötigen den Kinderimpfpass, um den aktuellen Impfstatus zu erheben.
Der Impfplan für Kinder ist meist noch umfangreicher, als für Erwachsene, da oft fällige Standard-Impfungen dazukommen. Eine rechtzeitige Planung mit Impfplan wäre vorteilhaft.
Bitte erfragen Sie in der Praxis das aktuelle Mindestalter für Reiseimpfungen. Die Empfehlungen können sich ändern. Für einige Impfungen laufen derzeit Studien, um Kinder früher mit einem qualifizierten Impfschutz zu versorgen.
Kinderimpfstoffe sind teils vorrätig, teils können sie kurzfristig beschafft werden.
Bringen Sie bitte zur Impfung ihre aktuellen, aber auch historische Impfpässe mit.
✕Auch bei versäumten Impfungen in der Vergangenheit werden wir mit Ihnen zusammen Lösungen finden, das Impfschema wieder auf den letzten Stand zu bringen.
Reisemedizin
Cholera
Cholera
Vergleichbar mit Typhus-Impfung und Hepatitis-A-Impfung befreit die Cholera-Impfung nicht von der persönlichen Hygiene-Sorgfaltspflicht. Fragwürdige Lebensmittel und Trinkwasser sind zu meiden.
Indikation
Als Reiseimpfung für Reisende in Infektionsgebiete (speziell in Länder mit niedrigem Hygiene-Standard, lokalen Ausbrüchen, Naturkatastrophen, Krisen-Länder).Auch wenn die Impfstoff-Hersteller hierzu keine Empfehlungen abgeben, könnte die Cholera-Impfung auch für folgende Patienten-Gruppen (auf Reisen) empfohlen werden: Bei Zustand nach Magenresektion bei fehlender Bildung von Magensäure, bei regelmäßiger Einnahme von Säureblockern (verminderter Magensäure),
Neigung zu Reise-Diarrhoe, Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa/Morbus Crohn), Patienten mit erhöhtem Gesundheitsrisiko durch schwankenden Flüssigkeitshaushalt (Niereninsuffuzienz, Herzinsuffizienz, Einnahme von wassertreibenden Medikamenten oder Kombinationspräparaten mit wassertreibenden Anteil, Diabetiker, Kleinkinder).
Angeblich bietet die Cholera-Impfung auch einen Schutz gegen ETECs (enterotoxin-bildende Coli-Bakterien), die mit unterschiedlicher Häufigkeit auf verschiedenen Erdteilen, häufige Verursacher des Reise-Durchfalls sind. Diese Erreger produzieren extrem kreislaufwirksame und krankmachende Bakterien-Toxine. Zwar beträgt die errechnete Wirksamkeit unter 30%, jedoch wäre die Cholera-Impfung für Reisende mit Neigung zur Reise-Diarrhoe eine Option.
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akuterkrankung, aktuelle Magen-Darm-Erkrankung, Allergie gegen Cholera-Impfstoff oder Bestandteile des Cholera-Impfstoffs. Kinder können ab einem Mindestalter von 2 Jahren geimpft werden. Ob Personen über 65 Jahre von der Cholera-Impfung profitieren, ist nicht untersucht. Da die Datenlage unzureichend ist, kann für Schwangere und Stillende keine Empfehlung abgegeben werden.
Impfstoff
Schluckimpfung mit Nichtlebend-Impfstoff mit 2 Dosen (Kinder 2-6 Jahre mit 3 Dosen) im Abstand von Wochen (s. Herstellerinformation). Einnahme 1 Stunde vor dem Essen. Die Wirksamkeit ist gut und beginnt ca.1 Woche nach der 2. Dosis. Kleinkinder werden nach 6 Monaten nachgeimpft; Erwachsene nach 2 Jahren. Der Cholera-Impfstoff enthält inaktivierte Vibrionen und rekombinant hergestelltes Toxin, das im Darm die Bildung von antitoxischen Antikörpern bewirkt, die wahrscheinlich nicht nur gegen Cholera-Erreger wirksam sind.
Cholera-Impfung wird empfohlen für Personen die zu Reise-Durchfall neigen.
Die Cholera-Impfung entbindet nicht von der persönlichen Hygiene-Verantwortung
Gelbfieberimpfung
Pflichtimpfung
Die Gelbfieberimpfung ist eine der wenigen Impfungen, für die eine Impfpflicht bestehen kann und die bei Einreise durch Vorzeigen des Eintrages im Impfpass nachgewiesen werden muss. Zur Qualität des Eintrages gibt es neue int. Bestimmungen.
Impfstoff
Lebendimpfstoff gezogen auf Hühner-Eiweiß.
Bei Lebend-Impfstoffen sind Impfabstände zu anderen Lebend-Impfstoffen und auch Abstände zu Blut-Transfusionen und Immunglobulinen vorgeschrieben (Abstand zur Impfung gegen Masern/Mumps/Röteln, Windpocken 28 Tage). Wir erstellen für Sie einen Impfplan. Meist ist es sinnvoller zuerst die Impfung mit Lebend-Impfstoff durchzuführen und erst danach die Gabe von Blut-Produkten/Immunglobulinen.
Nach Gelbfieberimpfung darf 4 Wochen nicht blutgespendet werden.
Gelbfieberimpfstelle
In unserer Praxis werden seit fast 20 Jahren Geldfieberimpfungen durchgeführt. Wir sind eine von der WHO autorisierte Gelbfieberimpfstelle und haben den Impfstoff stets vorrätig. Wir können Sie bei allen Fragestellungen zur Gelbfieberimpfung beraten.
Indikation
Medizinische Indikation zur Gelbfieberimpfung besteht für Reisen ins tropische Afrika und nach Mittel- und Südamerika (bei Reisen nach Asien nicht). Bitte die Bestimmungen jedes einzelnen Reiselandes einholen (auch bei Kreuzfahrten und Zwischen-Stopps).
Eine formale Indikation kann bestehen bei Einreise aus Endemiegebieten (beispielsweise auch bei Zwischenlandung in Afrika). Beachten Sie die länderspezifischen Informationen.
Einreisebestimmungen
Die länderspezifischen Bestimmungen können sich kurzfristig ändern. In unserer Praxis können Sie auch aktuelle Fragestellungen klären. Bei Reisen in Gelbfieber-Endemiegebiete muss der Impfpass mit dem gültigen Eintrag mitgeführt werden um Einreise-Ärger zu vermeiden.
Da es nicht ausgeschlossen ist, dass sich Einreisebestimmungen während Ihrer Reise ändern (und Grenzpersonal versucht, daraus Vorteile zu erwirtschaften), kann es manchmal besser sein, in Deutschland eine qualifiziert durchgeführte Impfung zu erhalten und diese im Impfpass dokumentiert zu bekommen (die Gelbfieberimpfung ist 10 Jahre gültig). Prinzipiell halten wir uns streng an die Impf-Indikationen, jedoch kann es bei Pflichtimpfungen bisweilen aus praktischen Erwägungen besser sein, diese Impfungen im Impfpass dokumentiert mitzuführen, um bei Einreise und Aufenthalt teuren Ärger zu vermeiden. Von Impfungen im Ausland unter dubiosen Bedingungen raten wir dringend ab.
Bei der Gelbfieberimpfung bestehen in diesen Zusammenhang leider 2 Aspekte.
Zum Einen dürfen Personen mit Hühnereiweiß-Allergie nicht geimpft werden.
Zum Anderen gibt es Studien in USA, dass bei Erstimpfung von Personen über 60 Jahre die Indikation zur Gelbfieberimpfung besonders sorgfältig gestellt werden muss.
Kontraindikationen
Welche Umstände sprechen absolut gegen eine Gelbfieberimpfung:
Keine Impfung bei Unverträglichkeit in der Vergangenheit.
Schwangerschaft: Möglichst nicht im I. und II. Trimenon. Strenge Indikationsstellung und Risikoabwägung.
Hühnereiweißallergie: Allergie gegen Hühnereiweiß und andere Bestandteile des Impfstoffs.
Akute behandlungsbedürftige Erkrankung und Immunschwäche: Keine Impfung bei Fieber und anderen Akut-Erkrankungen. Keine Impfung von immungeschwächten Personen (auch nicht bei symptomatischer HIV-Erkrankung oder Behandlung mit immunsupprimierenden Medikamenten). Hier gibt es Regeln. Wir können Sie beraten.
Keine Impfung bei Thymuserkrankungen.
Keine Impfung bei fortschreitenden bösartigen Erkrankungen.
Von sportlichen Aktivitäten in der 1. Woche nach Impfung wird abgeraten. Vor dem Sport bitte Fiebermessen.
Befreiung von der Impfpflicht
Besteht bei Ihnen eine medizinische Kontraindikation gegen eine Gelbfieberimpfung, dann können wir als Gelbfieberimpfstelle WHO Sie von der Impfpflicht befreien mit einem Exemption certificate und dem Impfpass-Eintrag: Mrs/Mr ..cannot be vaccinated against yellow fever for medical reasons. Wir geben zu bedenken, dass die Einreiseländer die Impfbefreiung nicht anerkennen müssen. Wir beraten Sie gerne und suchen zusammen mit Ihnen nach einer sinnvollen Lösung, die Sie vor Reiseärger bewahrt.
Intervall
Wiederimpfung alle 10 Jahre (derzeit gültige internationale Gesundheitsbestimmung).
Beachten Sie bitte, dass die Impfung mindestens 10 Tage vor Einreise dokumentiert sein muss. Grenzbeamte sind geschult, auf solche Details zu achten.
Die Wirksamkeit der Gelbfieberimpfung ist hoch. Impfschutz besteht bei Erstimpfung nach 10 Tagen. Vermutlich hält der Impfschutz deutlich länger als 10 Jahre, aber bei den Einreisebestimmungen geht es nicht um Impfschutz, sondern um die formale Gültigkeit.
Gelbfieberimpfung bei Kindern
ab 9.Monat möglich (Abstand zu anderen Lebend-Impfstoffen beachten).
Gelbfieber-Erkrankung
Die Gelbfieber-Infektion ist eine mückenübertragene Viruserkrankung mit hoher Sterblichkeit in der 2. Krankheitsphase. Sie gehört zu den Erkrankungen aus dem Formenkreis des hämorrhagischen Fiebers, dh es können schwere Blutungskomplikationen auftreten mit Zusammenbruch des Blutgerinnungssystems. Bedenken Sie, dass Sie sich in Reiseländern befinden mit zT prekärer medizinischer Versorgung, schlechtem Krankentransport und sehr wenigen intensivmedizinischen Möglichkeiten.
Auch in Zukunft wird es nicht möglich sein, Gelbfieber auszurotten (Grund hierfür sind die Entwicklungszyklen). Leider führen auch die Impfprogramme in den betroffenen Ländern bisher nur zu einer Impfrate von ca 50 % der Bevölkerung.
Gelbfieberimpfung sinnvoll?
Das Infektionsrisiko in den Gelbfiebergebieten wird immer noch als höher eingestuft, als das Risiko einer Gelbfieberimpfung. Nur bei Erst-Impfung von Personen über 60 Jahre sind besondere Überlegungen anzustellen.
Vergessen Sie nicht Ihren Impfpass mit dem GELBFIEBERSTEMPEL einzupacken!
Hepatitis A
Indikation
Für Reisende in Länder mit hohem Vorkommen von Hepatitis A. Dies sind fast alle Länder rund um den Äquator südlich und nördlich. Auch Mittelmeer-Anrainerstaaten sind betroffen.
Indikationsimpfung für sexuell gefährdete Personen, für Patienten mit häufiger Übertragung von Blutprodukten, für Bewohner von psychiatrischen Einrichtungen und vergleichbaren Einrichtungen.
Impfung wegen arbeitsmedizinischer Vorsorge für Kanalisations-und Klärwerker, Küchenpersonal, Rettungspersonal, Personal in Fürsorgeeinrichtungen, Labor-Personal.
Riegelungs-Impfung postexpositionell nach Kontakt mit Hepatitis-A-Kranken (insbesondere in Fürsorge-Einrichtungen). Bei gefährdeten Personen mit aktuellem Hepatitis-A-Kontakt und chronischer Hepatitis-B oder Hepatitis-C sollte gleichzeitig Immunglobulin verabreicht werden (lt. STIKO-Empfehlung). Der zeitliche Mindestabstand zwischen Immunglobulingabe und Lebend-Impfstoffen ist zu beachten.
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige, akute Erkrankung, Unverträglichkeit früherer Impfung, Allergie gegen dem Impfstoff oder Bestandteile des Impfstoffes.
Für Kinder besteht ein Mindestalter von 1 Jahr (spezieller Kinderimpfstoff mit halber Dosis, aber identischem Impfschema).
Schwangerschaft und Stillzeit
Da die Datenlage nicht ausreichend ist können keine Empfehlungen abgegeben werden.
Impfstoff
Nichtlebend-Impfstoff. Ein Abstand zu anderen Impfstoffen muss bei der Hepatitis-A-Impfung nicht eingehalten werden.
Die Impfstoffe gelten als zuverlässig.
Der Beginn der Wirksamkeit ist ca. 2 Wochen nach der ersten Dosis. Deshalb lohnt sich eine Impfung auch noch kurz vor Reise-Antritt. Die zweite Dosis wird nach 6 Monaten gegeben (s. Herstellerinformation) Wiederholungsimpfung nach frühestens 10 Jahren.
Personen, die vor 1950 geboren wurden und Personen aus Endemiegebieten (auch aus Familien aus Endemiegebieten) können (sofern es der Impfplan zeitlich erlaubt) sinnvollerweise auf vorhandene Hepatitis-A-Antikörper im Blut getestet werden, da Sie häufig Antikörper besitzen und eine Hepatitis-A-Impfung dann unnötig ist.
Die gleichzeitige Gabe von Hepatitis-A-Impfstoff und Immunglobulin ist nur speziellen Fällen vorbehalten. Beispielsweise wenn Personen mit chronischer B- oder C-Hepatitis wegen akutem Hepatitis-A-Kontakt durch Sofort-Impfung geschützt werden müssen.
Hepatitis-A-Erkrankung
Der Ansteckungsweg bei Hepatitis-A ist fäkal-oral über kontaminierte Lebensmittel (Vorsicht mit Fisch, Muscheln und kopfgedüngten Salaten und Gemüse) und verunreinigtes Trinkwasser (Eiswürfel). Das höchste Ansteckungsrisiko haben Kleinkinder (oft symptomarmer Verlauf) in Endemiegebieten.
Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung) ist bei Hepatitis-A kürzer als bei anderen Formen der Leber-Entzündung. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 6 Wochen. Vor 1950 Geborene hatten in der frühen Kindheit oft eine harmlos und symptomlos verlaufende Hepatitis-A, die unbemerkt blieb. Diese Personen können getestet werden und müssen bei Zustand nach Hepatitis-A nicht geimpft werden.
Der Zeitraum mit der höchsten Infektiosität ist ein/zwei Wochen vor bis eine Woche nach Ausbruch der Erkrankung.
Die Krankheit verläuft meist mit Allgemeinsymptomen (Bauchsymptome, Bauchschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Fieber, Kraftlosigkeit) mit oder ohne Gelbsucht (mit entfärbtem Stuhl und dunkelgelben Urin). Die Symptome treten meist einen Monat nach Ansteckung auf. Nur äußerst seltene Fälle (bei denen das Knochenmark betroffen ist) verlaufen lebensbedrohlich. Personen mit chronischer Hepatitis B oder C sollten Hepatitis-A-geimpft sein, da es bei diesem Personenkreis durch akute Hepatitis-A zu einer kritischen Einschränkung der Leberfunktion kommen kann. Eine A-Hepatitis wird nicht chronisch.
Da es sich bei Hepatitis-A um eine Viruserkrankung handelt gibt es keine ursächliche Behandlung, aber zu körperlicher Schonung wird geraten.
Wir empfehlen selbst Last-Minute-Reisenden die Hepatitis-A-Impfung sogar noch kurz vor Reiseantritt.
Hepatitis B
Hepatitis B
Die Hepatitis-B-Impfung gehört in Deutschland zu den Standard-Impfungen nach STIKO, die meist in Kombination mit anderen Impfstoffen (Tetanus, Diphtherie, Hämophilus influenzae Typ B, Keuchhusten, Polio) nach dem 2. Lebensmonat begonnen werden.
Da die Verbreitung von Hepatitis-B weltweit groß (häufigste gravierende Virus-Erkrankung weltweit) ist und die Gesundheitsgefährdung durch eine Hepatitis-B-Infektion bis zur lebensbedrohlichen Tumor-Erkrankung gehen kann, ist eine Hepatitis-B-Impfung für jeden Menschen indiziert.
Trotzdem sollen die von der STIKO definierten Indikationen für eine Hepatitis-B-Impfung erläutert werden.
Indikation
Laut STIKO sollten gegen Hepatitis-B geimpft werden:
Chronisch Nieren-Kranke (Dialyse-Patienten),
Chronisch Leber-Kranke,
Patienten, die Blutprodukte übertragen bekommen,
HIV-Positive,
Personen mit Kontakt zu infektiösen Patienten in Familie und Wohngemeinschaften,
Sexual-Kontakt zu infektiösen Patienten und Personen mit riskantem Sexualverhalten,
Drogenabhängige und Gefängnis-Insassen,
Vor großen Operationen, insbesondere bei Einsatz einer Herzlungenmaschine,
Kontakt zu infektiösen Patienten in Fürsorgeeinrichtungen/Schulen/Kindertagesstätten/Asylbewerberheimen,
Patienten in psychiatrischen Einrichtungen (oder vergleichbaren Einrichtungen),
sowie Personal in derartigen Einrichtungen.
Eine berufliche Indikation besteht für Personal im Labor, Rettungsdienst, Gesundheitswesen, auch technisches und Reinigungspersonal im Gesundheitswesen,
Studenten, Auszubildende und Personal und Gefährdete mit Umgang mit infektiösem Material.
Personal mit Umgang mit Drogenabhängigen.
Indikation als Reise-Impfung besteht für Reisen in Regionen mit hohem Vorkommen von Hepatitis-B (insbesondere bei engem Kontakt zur Bevölkerung oder Verletzungsgefahr).
Postexpositionelle Indikation zur Hepatitis-B-Impfung besteht nach Nadelstichverletzung und für Neugeborene infektiöser Mütter (auch wenn der Hepatitis-B-Status der Mutter nicht geklärt ist).
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akuterkrankung, Unverträglichkeit der Hepatitis-B-Impfung in der Vergangenheit und Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile des Hepatitis-B-Impfstoffs.
Kinder können mit dem Kinderimpfstoff mit reduzierter Dosis geimpft werden.<
Für Schwangere und Stillende kann aufgrund nichtausreichender Datenlage keine Empfehlung abgegeben werden.
Impfstoff
Nichtlebend-Impfstoff. Ein Abstand zu anderen Impfungen ist nicht erforderlich. Die Impfstoffe gelten als zuverlässig. Die Wirksamkeit beginnt 2 Wochen nach der 2. Dosis. Nach kompletter Grund-Immunisierung muss die Hepatitis-B-Impfung frühestens nach 10 Jahren aufgefrischt werden. Die Grundimmunisierung bei der Hepatitis-B-Impfung besteht aus 3 Dosen: 2.Dosis nach ca. 30 Tagen, 3.Dosis nach 6 Monaten. Es gibt auch ein Schnellimmunisierungs-Schema mit 3 Impfungen in 4 Wochen und einer 4. Impfung nach 12 Monaten. Der Kombinations-Impfstoff (Hepatitis A und B) folgt dem gleichen Impf-Schema wie die Hepatitis-B-Impfung. Für Dialyse-Patienten stehen überdosierte Impfstoffe zu Verfügung. Die Hepatitis-B-Impfung ist auch wirksam gegen Hepatitis-D (da man sich nicht mit Hepatitis-D infizieren kann ohne eine Hepatitis-B zu haben). Gegen Hepatitis-C und andere Arten von Hepatitis gibt es keine Impfung. Der beste Schutz ist verantwortungsvolles Verhalten in allen Lebenslagen.
Titer-Kontrolle
Bei der Hepatitis-B-Impfung gibt es nach regulärer Grundimmunisierung Low-Responder und Non-Responder (d.h. Personen, die ungenügend Antikörper bilden und damit keinen ausreichenden Impfschutz). Bei gefährdeten Personen, sollte 6 Wochen nach abgeschlossener Grundimmunisierung ein Blut-Test auf Hepatitis-B-Antikörper durchgeführt werden (Anti-HBs).
Bei einem Titer unter 100 iE erfolgen dann weitere Impfungen und weitere Titerkontrollen.
Reise-Impflinge, die in der Kindheit eine komplette Grundimmunisierung gegen Hepatitis-B erhalten haben, erhalten eine Auffrisch-Impfung und nach 6 Wochen eine Titerkontrolle.
Hepatitis-B-Erkrankung
Übertragung durch Blutprodukte (Spritzen, verunreinigte Infusionen), blutige Verletzungen (Rasiermesser, Piercing, Tätowierung) und sexuell. Die Infektiosität ist abhängig von der Viruskonzentration im Blut der ansteckenden Person.
Der häufigste Übertragungsweg in Endemiegebieten ist bei der Geburt von der Mutter auf das Neugeborene mit einem extremen Risiko der chronischen Hepatitis beim Kind.
Die Inkubationszeit beträgt ein bis sechs Monate. Etwa ein Drittel der Infizierten wird akut krank (Allgemeinsymptome und Gelbsucht, Anstieg der Leberwerte).
Fünf bis zehn Prozent entwickeln länger als 6 Monate keine Antikörper und bekommen eine chronische Hepatitis mit der Gefahr der Leberzirrhose und Lebertumor. Diese Personen sind infektiös. Wer mit antiviralen Medikamenten behandelt wird, wird im speziellen Fall von Leberspezialisten entschieden.
Wir empfehlen nicht nur die Hepatitis-B-Impfung, sondern auch die Blut-Testung auf alle Hepatitis-Arten (für Deutsche und Migranten). Fälle von nichterkannter, ansteckender Hepatitis sind sehr häufig.
Japanische Enzephalitis
Die japanische Gehirnentzündung ist eine seltene, mückenübertragene (Culex) Viruserkrankung und als solche nicht ursächlich behandelbar.
Endemiegebiete sind Ost- und Südostasien: Bangladesch, China, Indien, Indonesien, Japan, Kambodscha, Korea, Laos, Myanmar, Nepal, Ozeanien, Philippinen, Indusdelta, Pakistan, Sri Lanka, Taiwan, Thailand, Vietnam.
Nur in den reichen Ländern, wie Japan sind große Tiere, die auch Erreger-Reservoir sein können, geimpft und deshalb die Erkrankungszahlen niedriger.
In den Endemiegebieten gibt es geschätzt pro Jahr 50.000 Fälle (davon ca. 10.000 Fälle mit tödlichem Ausgang). Das Risiko nach Ausbruch der Erkrankung nicht mehr gesund zu werden ist hoch. In den letzten Jahren gab es 2 Fälle bei Touristen mit schwerem Verlauf, d.h. die Erkrankten konnten nach der Gehirnentzündung nicht mehr völlig rehabilitiert werden.
Früher wurde die Erkrankung als Slum-Erkrankung eingestuft und nur Reisenden angeboten, die sich in solchen Risikogebieten aufhielten. Diese Einschätzung hat sich geändert und es gibt einen aktuellen Aufruf, sich gegen Japanische Enzephalitis impfen zu lassen.
Indikation zur Impfung
Die Impfung wird empfohlen für Reisende in Endemiegebiete in Süd-Ost-Asien (s.o.).
Erhöhtes Infektionsrisiko besteht bei längeren oder wiederholten Aufenthalten in den Endemiegebieten, v.a. auf dem Land, v.a. am Ende der Regenzeit und ganzjährig in den tropischen Gebieten. Angesprochen sind hier auch beruflich Reisende.
Die Inkubationszeit der Erkrankung ist kurz (5-15 Tage). Das bedeutet, dass die Erkrankung noch während des Aufenthaltes zum Ausbruch kommen kann.
Insbesondere sollten eine Impfung gegen Japanische Enzephalitis erwägen: über 50-Jährige, Patienten mit Ventrikel-Shunt oder Cochlea-Implantaten, Patienten mit geschwächtem Immunsystem, Patienten mit Bluthochdruck, eingeschränkter Nierenfunktion, Diabetes.
Geimpft werden sollten Personen, die sich gerne im Freien aufhalten oder Individualtouristen, die gerne im Freien übernachten.
Kontraindikation
Keine Impfung bei akuten Erkrankungen, fieberhaften Erkrankungen, während Schwangerschaft und Stillzeit, Allergikern und Nesselsucht-Patienten.
Die Impfung ist für Kinder bis 17 Jahre nicht zugelassen (Impfung von Kindern aber möglich als off-label-use). Dazu gibt es kleine Studien, die die Ungefährlichkeit der Impfung nahelegen.
Impfstoff
Der seit 2009 verwendete Impfstoff ist ein Nichtlebend-Impfstoff. Abstände zu anderen Impfungen müssen nicht eingehalten werden. Geimpft wir möglichst am Tag 0+28 und das Impfschema sollte 1 Woche vor Einreise abgeschlossen sein. Die Wirkungsdauer beträgt nur ca. 12 bis 18 Monate. Wer mit älteren Impfstoffen bereits geimpft war, sollte eine Grundimmunisierung mit dem neuen Impfstoff erwägen.
Reisende, die einen kompletten Impfschutz wünschen, sollten sich gegen Japanische Enzephalitis impfen lassen
Meningitis
Meningitis (Gehirnhautentzündung)
Im sog. Meningitis-Gürtel Afrikas (Sahara, Äquator bis südlich des Äquators) und Arabiens gibt es jahrelang andauernde Epidemien von Meningokokken-Gehirnhaut-Entzündung, die bis zu 1 Prozent der Bevölkerung betreffen mit ca. 10 Prozent Sterblichkeit, hauptsächlich in der Trockenzeit. Diese Epidemien sind weitgehend unerklärlich (am ehesten abhängig von hygienischem Substandard, aber auch lokalen Faktoren). Eine Meningokokken-Erkrankung ist prinzipiell immer lebensbedrohlich, auch bei bester medizinischer Versorgung.
Diese Umstände sind vielen Reisenden unbekannt.
Verschiedene Reiseländer verlangen bei Einreise den gültigen Nachweis einer Meningokokken-Impfung. Saudi Arabien verlangt bereits zur Visum-Erteilung den Nachweis (Hadj-Pilger müssen sich daher rechtzeitig um die Impfung kümmern. In manchen Jahren werden von den Saudi Arabischen Visumsbehörden auch noch andere Impfnachweise verlangt, z.B. Influenza-Impfung).
Indikation
Reise-Impfung (Impfstoff: ACW135Y) bei Reisen in den sog. afrikanischen Meningitis-Gürtel, Hadj-Pilger (bereits zum Visum-Antrag für die Einreise nach Saudi-Arabien (ACW135Y), Beginn der Gültigkeit 10 Tage nach der Impfung bis 3 Jahre (bei Polysaccarid-Impfstoff)
Reisen in aktuelle Endemie-Gebiete (ACW135Y),
Katastrophenhelfer, militärische Auslandseinsätze, Medizinisches Personal in Entwicklungsländern (ACW135Y),
Häufige Pflichtimpfung bei Studien-Aufenthalten in angelsächsischen Ländern (ACW135Y).
Standard-Impfung Meningokokkken (Gruppe C) für Säuglinge im Alter von 2-23 Monaten, Patienten mit Immun-Defekten, Patienten, denen die Milz fehlt.
Postexpositionell wird für Personen, die Kontakt hatten mit einem akut Meningokokken-Erkrankten (auch 7 Tage zurück), bekommen möglichst bald eine Meningokokken-Impfung und Antibiotika (Rifampicin , bzw. Ceftriaxon für Schwangere).
In Deutschland kommt auch der Serotyp B vor, gegen den es noch keinen Impfstoff gibt.
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akutkrankheit, Unverträglichkeit früherer Meningitis-Impfung, Allergie gegen den Impfstoff oder dessen Bestandteile. Für Schwangere kann aufgrund unzureichender Datenlage keine Empfehlung abgegeben werden.
Impfstoffe
Nichtlebend-Impfstoffe. Ein Abstand zu anderen Impfstoffen ist nicht notwendig. Die Wirksamkeit gilt als zuverlässig und beginnt ca.4 Wochen nach der Meningokokken-Impfung. Der Konjugatimpfstoff ACW135Y ist für die Zukunft empfehlenswert (allerdings erst ab dem 11. Lebensjahr zugelassen, in USA ab 2. Lebensjahr) um ein vermindertes Ansprechen zu vermeiden.
Eine Meningokokken-Meningitis ist ein absolut akut lebensbedrohlicher Zustand und eine Meningokokken-Impfung nicht nur für Afrika-Reisende sehr zu empfehlen
Pneumokokken-Impfung
Pneumokokken-Impfung
Der verwendete Impfstoff wirkt gegen 23 Subtypen der Pneumokokken. Der Vorteil einer Pneumokokken-Impfung gegenüber einer Antibiotika-Therapie ist, dass die Impfung auch vor Subtypen des Erregers schützt, die bereits gegenüber Antibiotika resistent sein könnten. Eine Pneumokokken-Lungenentzündung ist eine schwere Erkrankung (ca. 25 Prozent der Lungenentzündungen sind von Pneumokokken verursacht. Jährlich sterben in Deutschland ca. 10000 Menschen an einer Pneumokokken-Pneumonie. Auch Reisende können sich durch eine Impfung schützen. Die Erwägungen sind analog zur Grippe-Impfung. Reisende haben oft Kontakt zu einer Vielzahl anderer Personen, die in der Lage sein können, eine ansteckende Erkrankung zu übertragen.
Indikation
Die STIKO sieht die Pneumokokken-Impfung als Indikations-Impfung (das ist eine Impfung zum Schutz des Individuums aufgrund individueller Konstellationen und zum Schutz Dritter) für folgende Personen:
Kinder (Mindestalter 2 Jahre), Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit, z.B. angeborene oder erworbene Immundefekte mit T-/B-Zell Restfunktion (auch vor geplanter Entfernung der Milz) und chronische Erkrankungen (Herz/Kreislauf, Atemwege, Diabetes und Stoffwechsel-Krankheiten, chronische Nierenerkrankungen, chronische neurologische Erkrankungen, Liquor-Fistel).
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akuterkrankung.
Frühere Unverträglichkeit der Pneumokokken-Impfung.
Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile des Pneumokokken-Impfstoffs.
Für Schwangere und Stillende kann aufgrund der nichtausreichenden Datenlage keine Empfehlung abgegeben werden.
Impfstoff
Es gibt für Kinder ab einem Mindestalter von 2 Monaten bis 5 Jahre einen Konjugatimpfstoff mit 7 Subtypen. Ab dem 2. Lebensjahr gibt es einen Polysaccharid-Impfstoff mit 23 Subtypen. Polysaccaridimpfstoffe hinterlassen bei unter 2-Jährigen keine ausreichende Immunantwort. Der Polysaccaridimpfstoff kann mit einem Abstand von 8 Wochen zum Konjugat-Impfstoff gegeben werden. Gefährdete Personen erhalten eine Wiederholungsimpfung nach 5 Jahren (gefährdete Kinder nach 3 Jahren).
Tollwutimpfung
Das Risiko einer Tollwut-Erkrankung wird von Reisenden oft unterschätzt.
Tierbisse auf Reisen stellen aber ein ungleich konkreteres Risiko dar, als andere Infektionserkrankungen. Wir geben zu Bedenken, dass Tierbisse von fragwürdigen Tieren (Hunde, aber auch Katze, Affe und Fledermäuse) an ungeimpften Personen ein Grund zum sofortigen Abbruch der Reise sein können. Reisende können in kaum einem Land erwarten, prompt Immunglobulin oder moderne Impfstoffe gegen Tollwut zu erhalten. Wir legen bei der reisemedizinischen Beratung großen Wert auf die Information Reisender bezüglich Tollwut-Risiko und Tollwut-Impfung. Tierbisse bei Reisenden sind häufig (ca. 1 zu 2000). Tollwutfälle insgesamt bei Reisenden sind aber selten (Grund dafür ist evtl . auch ein zunehmend guter Impfschutz bei Reisenden). Wird jedoch nach fragwürdigen Tierkontakten zu lange gewartet, oder Impfung ist nicht möglich, und die Erreger erreichen das zentrale Nervensystem, dann ist die Erkrankung zu 100 Prozent tödlich.
Indikation
In der Reisemedizin besteht Indikation zur Tollwut-Impfung bei Reisen in Länder mit hohem Tollwut-Aufkommen und einfachen medizinischen Standards. Da moderne Impfstoffe und auch das Immunglobulin (zur sog. postinfektionellen Impfung) so gut wie nirgends rasch verfügbar sind, soll die Indikation zur Tollwut-Impfung großzügig gestellt werden.
In keinem Reiseland gibt es eine Impfpflicht. Die Zahl tödlich verlaufender Tollwut-Erkrankungen ist extrem hoch. Allein in Indien ist die Zahl der Tollwut-Toten pro Jahr sicher 5-stellig (hauptsächlich Kinder nach Hundebissen).
Deutschland gilt als tollwutfrei bis auf wenige Höhlen, die von Fledermäusen bevölkert sind. Indikation zu Impfung kann bestehen bei Forstarbeitern, Tierärzten, Laborpersonal.
Einreisebestimmungen
In keinem Land ist eine Tollwut-Impfung vorgeschrieben. Auch gibt es kaum Impf-Programme in Ländern mit hohem Tollwut-Aufkommen.
Kontraindikationen
Akute Erkrankung, insbesondere fieberhafte Erkrankungen. Unverträglichkeit bei
früheren Impfungen. Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile des Impfstoffes
(Humanalbumin, Antibiotika).
Gegen die postexpositionelle Tollwut-Impfung bestehen keine Kontraindikationen.
Während Schwangerschaft und Stillzeit gelten strenge Indikationsstellung und Risikoabwägung, da keine ausreichenden Daten vorliegen.
Impfplan
Zur Grundimmunisierung am Tag 0-7-21, eine 4. Dosis nach einem Jahr.
Bei Reisen mit Tollwut-Risiko Wiederimpfung spätestens 5 Jahre nach der 1. Dosis.
Die Tollwut-Impfung gilt als zuverlässig. Impfschutz wird erworben ca. 2 Wochen nach der 2. Dosis.
Der Impfstoff ist ein Nichtlebend-Impfstoff. Abstände zu anderen Impfungen müssen nicht eingehalten werden.
Kinder können in jedem Alter geimpft werden.
Bei immungeschwächten Personen ist der Impferfolg fraglich (evtl. Titer-Bestimmung ).
Impfplan nach Bissverletztung
Nach vollständiger Grundimmunisierung nach tollwutverdächtiger Bissverletzung an den Tagen 0 + 3 jeweils eine weitere Impfdosis (keine Gabe von Immunglobulin). Nach unvollständiger Grundimmunisierung spezielles Vorgehen unter Einsatz vom Immunglobulin und Impfstoff (s. STIKO und WHO-Empfehlung).
Unsere Empfehlung ist: lassen Sie sich rechtzeitig Tollwut impfen. Tierbisse sind häufig und eine Tollwut-Erkrankung ist tödlich.
Typhus
Typhus
Wer in Regionen mit niedrigem Hygiene-Standard reist, sollte das Risiko einer Typhus-Erkrankung kennen. Betroffen sind hauptsächlich Individual-Reisende (Trekking), Dienstreisende, aber auch Hilfs-Kräfte in Krisenregionen und bei Katastrophen-Einsätzen.
Generell sollten Reisende auf den Genuss von unverpacktem Trinkwasser verzichten; ebenso auf nicht ausreichend gegarte Speisen.
Die Typhus-Impfung bietet einen guten, aber keinen perfekten Schutz. Der Ausbruch der Krankheit ist abhängig von der Anzahl der aufgenommenen Keime. Bei hoher Keimzahl kann die Krankheit rascher zum Ausbruch kommen.
Typhus (gr: der Nebel) führt zu sehr hohem (treppenartig ansteigendem) Fieber mit der Gefahr der Austrocknung und dementsprechend ´benebelten´ Geisteszustand. Alleinreisende sind hier besonders gefährdet. Erkrankte können in ihrem beklagenswerten Zustand schlecht Auskunft geben.
Impfstoff
Es gibt zur Typhus-Impfung 2 Impfstoffe, die einen vergleichbaren Schutz bieten. Der injizierbare Nichtlebend-Impfstoff wird einmalig gegeben und alle 3 Jahre wiedergeimpft. Ein Abstand zu anderen Impfungen muss bei der Typhus-Impfung nicht eingehalten werden. Der Lebend-Impfstoff (Schluckimpfung) wird als Kapsel eingenommen an den Tagen 1,3 und 5, jeweils eine Stunde vor dem Frühstück (keine gleichzeitige Einnahme von Abführmitteln, Antibiotika oder Malariamedikamenten). Wiederholung der Schluckimpfung nach 1 Jahr. Beide Impfstoffe haben eine befriedigende Wirksamkeit (werden aber mangels Alternative empfohlen). Beim gespritzten Impfstoff beginnt die Wirkung 7 Tage nach der Impfung; bei der Schluckimpfung 10 Tage nach der Impfung. Gegen Salmonellen sind beide Impfstoffe unwirksam.
Indikation
Reisen in Endemiegebiete, Tropenreisen, einfache Reisebedingungen, Hilfseinsätze, Krisen- und Katastrophen-Regionen, einfache Hygiene-Standards.
Kontraindikationen
Akute Erkrankungen. Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile des Impfstoffs.
Frühere Unverträglichkeit gegen Typhusimpfstoff.
Immungeschwächte Patienten sollten sich nicht mit dem oralen Lebend-Impfstoff impfen, sondern den injizierbaren Nichtlebend-Impfstoff wählen.
Kinder können nach dem 1. Lebensjahr mit dem oralen Impfstoff geimpft werden, mit dem injizierbaren Impfstoff nach dem 2. Lebensjahr.
Für Schwangere können keine Empfehlungen abgegeben werden, weil zu wenige Daten vorliegen. Stillende können mit dem Nichtlebend-Impfstoff geimpft werden.
Typhus-Erkrankung
Der Übertragungsweg ist fäkal-oral (verunreinigtes Wasser und Nahrung).
Die Inkubationszeit ist kurz: ein bis 2 Wochen (es werden aber auch Inkubationszeiten von 3 bis 60 Tagen berichtet). Nach anfänglichen unspezifischen Krankheitssymptomen kommt es zum treppenförmigen Fieberanstieg bis nach ca. einer Woche anhaltend hohes Fieber erreicht wird, das wochenlang sehr hoch bleiben kann. Im Gegensatz zu anderen hochfieberhaften Bakterien-Infektionen haben die Erkrankten oft einen langsamen Herzschlag (med.: Bradycardie) und erniedrigte Zahlen von weißen Blutkörperchen (med.: Leukopenie). Typisch ist ein rotfleckiger Hautausschlag an Oberkörper und Bauchhaut. Nach 2 Wochen können durch die Dünndarmentzündung erbsbreige Durchfälle auftreten. Die Durchfälle können aber auch fehlen.
Komplikationen im Krankheitsverlauf sind häufig: Milzvergrößerung, durch die Entzündung des Darmes kann der Darm durchlässig werden (med.: Perforation und Peritonitis), Gehirnhautentzündung, Haarausfall, und durch das hohe Fieber mit Austrocknung des Körpers Störungen des Bewusstseins (gr.: Typhus, der Nebel).
Das hohe Fieber sinkt langsam stufenweise wieder ab.
Etwa fünf Prozent der unbehandelten Erkrankten werden zu Dauer-Ausscheidern,
d.h. sie scheiden mit Stuhl länger als 1 Jahr Typhusbakterien aus, die in den Gallenwegen überleben können. Dauer-Ausscheider können andere anstecken, ohne selbst noch krank zu sein. Die Erkrankung ist meldepflichtig und Erkrankte werden vom zuständigen Gesundheitsamt aufgefordert, Stuhlproben abzugeben bis zur Erregerfreiheit.
Oft ergibt sich der Verdacht auf Typhus aus den typischen Krankheitssymptomen und dem Reiseverlauf. Der Nachweis der Erkrankung kann schwierig sein. Der Nachweis von Erregern in sog. Blutkulturen in den ersten 2 Erkrankungswochen beweist die Erkrankung. Der Erregernachweis im Stuhl gelingt nur ganz am Anfang der Erkrankung und nach 2 Wochen. Antikörper im Blut können nach der ersten Erkrankungswoche nachgewiesen werden (können aber auch fehlen, wenn gleich mit Antibiotika behandelt wurde).
Mit Antibiotika ist eine Typhusinfektion gut behandelbar.
Eine Typhusimpfung ist nicht teuer und bietet Schutz, bewahrt aber nicht vor der persönlichen Hygiene-Sorgfaltspflicht.
Standardimpfungen
Influenza (Grippe)
Influenza (Grippe)
Die Begeisterung zur Grippe-Impfung ist leider nicht erst seit der öffentlichen Diskussion über Sinn/Unsinn/Kosten/Wirkung und Nutzen der sog. Schweine-Grippen Impfung sehr schwankend (auch wenn das Krankheitsbild der sog Schweine-Grippe für viele Erkrankte eher undramatisch war, so verlief leider auch in Deutschland die Erkrankung für viele Patienten tödlich).
In keinem Jahr war die Beteiligung der Bevölkerung an der normalen Grippe-Impfung geringer, als im Winter 2009/10.
Immer wieder gibt es Verknappungen durch Einmischungen der Kostenträger, unerklärliche Lieferschwierigkeiten und angebliche Produktions-Schwierigkeiten. Alle Jahre wieder ähnliche Legenden, Pressekampagnen und subjektive Erfahrungsberichte mit der Grippe-Impfung einerseits und Horror-Meldungen über Opfer-Zahlen andererseits.
Das Krankheits-Risiko einer echten Influenza ist für alle Altersgruppen beträchtlich.
Wir halten uns an die Fakten und raten (in Anlehnung an die STIKO-Empfehlungen) zur Grippe-Impfung, speziell auch für Reisen in den Wintermonaten.
Bitte lesen Sie die Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) und entscheiden Sie, ob Sie zur Zielgruppe für die Grippe-Impfung gehören.
Indikation
Lt. Empfehlung der STIKO wird die Grippe-Impfung empfohlen:
Für Personen mit erhöhter Gefährdung (medizinisches Personal) und Personen in Einrichtungen mit Publikumsverkehr, Personen die eine mögliche Infektionsquelle für von Ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen darstellen.
Eine berufliche Indikation sieht die STIKO für Personen mit direktem Umgang mit Geflügel und Wildvögeln (Die Grippeimpfung schützt nicht vor Vogel-Grippe, kann aber Doppel-Infektionen verhindern. In jedem Winter gibt es Fälle von Vogel-Grippe bei Geflügel und Wildvögeln in Deutschland).
Empfehlung zur Grippe-Impfung (ab dem 2.Schwangerschafts-Drittel) für alle Schwangeren (bei zusätzlicher Gesundheitsgefährdung ab dem 1.Schwangerschafts-Drittel). Stillen gilt nicht als Kontraindikation.
Alle Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter Gesundheitsgefährdung durch ein Grundleiden (der Atmungsorgane, Asthma, COPD, Herz- Kreislauf- Leber- Nieren-Erkrankungen, Diabetes und Stoffwechsel-Erkrankungen, neurologische Erkrankungen, Störungen des Immunsystems).
Für Reisende über 60 ist die Grippe-Impfung generell empfehlenswert. Für alle anderen Reisenden ist die Grippe-Impfung nach Exposition und persönlicher Risiko-Abschätzung empfehlenswert.
Die Schutzdauer beträgt 6-12 Monate. Für Reisen auf die Südhalbkugel ist kein spezieller Grippe-Impfstoff erforderlich. Bei geplanten Sommer-Reisen auf die Südhalbkugel sollte rechtzeitig (schon beim Start der Grippe-Impf-Saison) an die Grippe-Impfung gedacht werden.
Ein erhöhtes Expositions-Risiko besteht bei Reisen mit Bus, Bahn, Flugreisen und Schiffsreisen (Kreuzfahrtreisen), bei Gruppen-Reisen und Großveranstaltungen.
In manchen Jahren verlangt Saudi-Arabien bereits beim Visums-Antrag den Nachweis einer Grippe-Impfung (Hadj Pilger). Bei Pandemie-Warnung kann Impf-Pflicht verhängt werden. Für die gleichen Risikogruppen ist auch eine Impfung gegen Pneumokokken indiziert (lt. STIKO Standard-Impfung für Personen über 60).
Kontraindikationen
Behandlungsbedürftige Akuterkrankung, Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffs.
Hühnereiweiß-Allergie.
Manche Grippe-Impfstoffe sind für Klein-Kinder nicht zugelassen. Andere Grippe-Impfstoffe werden Kindern in niedriger Dosis geimpft.
Säuglinge ab einem Mindestalter von 6 Monaten können geimpft werden.
HIV-Erkrankte in Abhängigkeit vom Blutbild.
Impfstoff
Nichtlebend-Impfstoff. Die Impfstoffe werden jedes Jahr neu zusammengestellt aus den Antigenen der aktuell zirkulierenden Influenza-Viren. Die Impfstoffe müssen in kurzer Zeit hergestellt werden und werden deshalb gezogen auf embryonierten Hühner-Eiern. Personen mit Allergie gegen Hühner-Eiweiß dürfen nicht geimpft werden. Bei jeder Allergie, insbesondere ausgetestete Medikamenten-Allergie sind Informationen über die Zusammensetzung des Impfstoffs zu beachten.
Entscheiden Sie rechtzeitig (möglichst bei Beginn der Grippe-Impf-Saison im Oktober), ob Sie eine Grippe-Impfung und Pneumokokken-Impfung brauchen Grippeimpfung und Pneumokokken-Impfung sind auch Reise-Impfungen.
Tuberkulose-Impfung
Eine Impfung mit dem derzeit erhältlichen BCG Impfstoff wird von der STIKO nicht empfohlen. Bei jeder Erkrankung, bei der Patienten zunehmend hinfällig werden, ist an eine Tbc zu denken. Ansteckung ist weltweit möglich. Die Diagnose einer Tbc ist schwierig.
Diphtherie
Diphtherie
Diphtherie ist eine akute und ansteckende bakterielle Infektionskrankheit des Kehlkopfes und der Atemwege mit bräunlichen Belägen im Rachenbereich (Halsbräune). Verursachendes Bakterium ist Corynebakterium diphtheriae. Das von den Bakterien gebildete Diphtherie-Toxin verursacht lebensbedrohliche Komplikationen (Herzmuskelbeteiligung und Nervenentzündung mit Schlucklähmung und Hirnnerven-Schädigung, Lungenentzündung und Organschädigungen) und Folgen. Das Vorkommen von Diphtherie hat leider hauptsächlich in Ost-Europa und Russland nach dem Zusammenbruch der Regime 1994 wieder zugenommen. Es kam zu Diphtherie-Epidemien.
Deshalb soll der Impfschutz gegen Diphtherie nicht vernachlässigt werden.
Indikation
Die Diphtherie-Impfung ist eine Standard-Impfung nach STIKO für alle Personen ohne gültige Grundimmunisierung oder wenn die Grundimmunisierung oder Auffrisch-Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt.
Mindestalter für die Diphtherie-Impfung 2 Monate.
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akut-Erkrankung. Unverträglichkeit früherer Diphtherie-Impfung. Allergie gegen Diphtherie-Impfstoff oder Bestandteile des Impfstoffs. Diphtherieimpfung während der Schwangerschaft möglich erst im 2. Schwangerschafts-Drittel .vStillen ist keine Kontraindikation.
Impfstoff
Nichtlebend-Impfstoff. Ein Abstand zu anderen Impfungen muss bei der Diphtherie-Impfung nicht eingehalten werden.Der Diphtherie-Impfstoff für Kinder bis 5 Jahre trägt die Kurzbezeichnung D. Der Diphtherie-Impfstoff für Personen über 5 Jahre trägt die Kurzbezeichnung d. Die Wirksamkeit der Diphtherie-Impfstoffe gilt als zuverlässig und beginnt ca. 2 Wochen nach der 2. Impfung der Grundimmunisierung. Reisen in Infektionsgebiete frühestens nach der 2. Impfung). Die Wirkung hält mindestens 10 Jahre. Allerdings sollte bei Reisen in aktuelle Infektionsgebiete nachgeimpft werden, wenn die letzte Diphtherie-Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt.
Auch bei länger als 10 Jahre zurückliegender Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung erfolgt die Wieder-Impfung mit nur einer Dosis. Für unmittelbare Kontaktpersonen (face-to-face) von Diphtherie-Patienten wird antibiotische Chemoprophylaxe z.B. mit Erythromycin empfohlen (zusätzlich Überwachung).
Das Schema für die Grundimmunisierung der Diphtherie-Impfung sind 2 Impfungen im Abstand 4-8 Wochen und eine 3. Impfung nach 6-12 Monaten. Es gibt Kombinationsimpfstoffe für Kinder und für Erwachsene in Kombination mit Tetanus und Polio oder Pertussis. Diphtherie kann auch separat aufgefrischt werden.
Diphtherie ist nicht ausgerottet und der Impfschutz darf nicht vernachlässigt werden.
FSME
FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis)
FSME-Impfung hat große reisemedizinische Relevanz für Aktiv-Urauber in Süddeutschland (Stichwort: Golfen im bayerischen Bäder-Dreieck), Österreich (Donau-Radler), Schweiz, alle Länder Südost-Europas, Ost-Europa, Nordeuropa und Russland. Selten sind Erkrankungen in Italien, Frankreich und Dänemark. Keine Erkrankungen gibt es in Spanien/Portugal, United Kingdom und Benelux-Länder.
FSME ist eine zecken-übertragene Virus-Erkrankung, die meist unbemerkt bleibt, oft nur zu grippeähnlichen Symptomen führt. Als Virus-Erkrankung ist FSME nicht behandelbar. Schreitet die Gehirnhautentzündung fort, kommt es zu schwersten Erkrankungen mit Bewusstseinstörung/Koma/Lähmungen. Eine Heilung ist nicht ausgeschlossen.
Die Impfbegeisterung in Deutschland ist gering. In Österreich, wo FSME-Impf-Kampagnen sehr erfolgreich sind, gibt es deutlich weniger Erkrankungen.
Indikation
Aufenthalt in Expositions-Gebieten (siehe aktuelle Karten).
Reisende in Expositions-Gebiete (insbesondere Aktiv-Urlauber).
Berufliche Indikation für Forstarbeiter und Landwirtschaft.
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akuterkrankung.
Allergie gegen den FSME-Impfstoff oder Bestandteile des FSME-Impfstoffs.
Keine FSME-Impfung bei echter Eiweiß-Allergie.
Für Schwangere und Stillende kann aufgrund nichtausreichender Datenlage keine Empfehlung zu FSME-Impfung abgegeben werden.
Kinder können ab einem Mindestalter von 1 Jahr geimpft werden (fieberhafte Impfreaktionen sind bei Erstimpfung nach dem 3. Lebensjahr seltener; allerdings sind Kleinkinder z.B. beim Spielen im Gras mehr exponiert).
Impfstoff
Nichtlebend-Impfstoff. Ein Abstand zu anderen Impfungen muss nicht eingehalten werden.
Die Wirksamkeit der FSME-Impfstoffe gilt als zuverlässig und beginnt ca. 2 Wochen nach der 2. Dosis der Grundimmunisierung.
Grundimmunisierung mit 2 Impfungen im Abstand von 2 Wochen bis 3 Monate.
Dritte FSME-Impfung nach 12 Monaten.
Da der FSME-Impfschutz nach 3 Jahren nachlässt und Wiederimpfungstermine wegen der kurzen Wirkdauer häufig übersehen werden, sprechen Sie uns an, ob Sie zur Auffrisch-Impfung eine oder zwei Impfungen, oder sogar eine neue Grundimmunisierung benötigen.
Es gibt Schnellimmunisierungs-Schemata.
FSME-Immunglobulin zur postinfektionellen Behandlung ist nicht mehr erhältlich.
Die Impfstoffe für die FSME-Impfung schützen vor osteuropäischen und asiatischen FSME-Sub-Typen, aber nicht vor Borreliose (LYME-Erkrankung) und anderen zeckenübertragenen Krankheiten (insbesondere nicht bei Reisen in die USA).
FSME hat große reisemedizinische Relevanz im Süden Deutschlands, in diversen Nachbarländern und bei Fern-Reisen
Der Impfschutz ist nur 3 Jahre gültig
Hib
Impfung gegen Hämophilus influenzae Typ B (Hib)
Hib ist eine STIKO-Standardimpfung nach einem Mindestalter von 2 Monaten, enthalten ist Hib in den Kinder-Kombinations-Impfstoffen. Eine Impfung für Erwachsene ist nicht auf dem Markt. Lt. STIKO brauchen Patienten ohne Milz-Funktion eine Schutzimpfung.
Patienten mit Immunerkrankung und ungeimpfte Kinder unter 4 Jahren nach face-to-face-Kontakt mit Hämophilus-Erkrankten bekommen eine Chemoprophylaxe mit Rifampicin (Schwangere mit Ceftriaxon).
HPV
Impfung gegen humane Papillom-Viren (HPV)
ist derzeit nur zugelassen für weibliche Jugendliche. Die Impfung wird von den meisten gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die Impfung kann auch noch im Erwachsenen-Alter sinnvoll sein. Eine Ausweitung der Indikation für männliche Jugendliche wird derzeit geprüft.
Die HPV Impfung wird meist beim Frauenarzt durchgeführt.
Die humanen Papillom-Viren gehören zu der Gruppe Viren, die für ca. 15 Prozent aller Tumor-Erkrankungen weltweit verantwortlich sind. Es besteht die Hoffnung die Zahl der Gebärmutterhals-Krebserkrankungen langfristig zu senken.
Polio
Kinderlähmung, Poliomyelitis, Polio
Dank weltweiter Impfprogramme gibt es Kinderlähmung (Polio) nur noch in Nigeria, Afghanistan, Pakistan und Indien. Leider wird der Erreger aus diesen Ländern wieder verschleppt, hauptsächlich in der Region tropisches Afrika, aber auch in viele andere Länder. Dies bedeutet für Reisende, dass ein kompletter Polioimpfschutz weiterhin wichtig ist.
Indikation
Standard-Impfung lt. STIKO
Alle Personen ohne gültige Grundimmunisierung (incl. einmaliger Auffrischimpfung), Reisende in Endemiegebiete (bei fehlender Grundimmunisierung mindestens 2 Impfungen), Migranten aus Endemiegebieten.
Eine berufliche Indikation zu Polio-Impfung besteht für Personen, die mit Migranten arbeiten und für Personal im Gesundheitswesen (bei Umgang mit Erkrankten) und Laborpersonal.
Postinfektionell für alle Kontaktpersonen eines Polio-Erkrankten unverzüglich und unabhängig vom Impfstatus (Gesundheitsbehörden können Riegelungsimpfungen anordnen).
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akuterkrankung
Unverträglichkeit früherer Polio-Impfung
Allergie gegen Polio-Impfstoff oder Bestandteile des Polio-Impfstoffs. Kinder können ab einem Mindestalter von 2 Monaten geimpft werden. Aufgrund nicht ausreichender Datenlage kann für Schwangere keine Empfehlung abgegeben werden (möglichst nicht im ersten Schwangerschaftsdrittel) Stillen ist keine Kontraindikation.
Impfstoff
Nichtlebend-Impfstoff. Ein Abstand zu anderen Impfungen muss nicht eingehalten werden. Die Impfstoffe gelten als zuverlässig. Impfschutz besteht nach vollständiger Grundimmunisierung. Die Grundimmunisierung erfolgt mit 2 Dosen im Abstand von 8 Wochen bis 6 Monaten, oder mit 3 Dosen im Abstand von mindestens einem Monat. Die Grundimmunisierung der Polio-Impfung bei Säuglingen/Kleinkindern erfolgt lt. STIKO mit 2,3,4 und 11-14 Monate und einer Auffrischung im Alter von 9-17 Jahre. Zur Polio-Impfung stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung.
Wegen letztlich gescheiterter Bemühungen, die Polio weltweit auszurotten, benötigen Tropenreisende weiterhin einen ausreichenden Polio-Impfschutz
Masern
Masern
Masern sind eine ansteckende meist stadienhaft ablaufende Virus-Erkrankung, und als solche nicht ursächlich behandelbar. Die Erkrankung verläuft im Erwachsenenalter meist heftiger als im Kindesalter. Da Kinder bis zum 6. Monat nicht gegen Masern geimpft werden können, aber auch nicht erkranken sollen, besteht ihr einziger Schutz in einer guten Durchimpfungsrate der Kontaktpersonen.
Indikation
Masern-Impfung ist eine Standardimpfung nach STIKO für Kinder ab dem 12. Lebensmonat (bei erhöhtem Risiko auch früher, aber mit einer dritten Impfung).
Derzeit werden alle nach 1970 Geborenen ohne Grundimmunisierung oder mit nur einer dokumentierten Impfung oder unklarem Impfstatus einmalig geimpft (bei gesetzlich Versicherten auf Kosten der Krankenkasse). Unvollständiger Impfschutz ist häufig anzutreffen.
Postexpositionell ab einem Alter von 9 Monaten bzw. nur einmal Geimpfte. Die Masern-Impfung sollte innerhalb von 3 Tagen nach Exposition erfolgen. Für Schwangere steht ein Immunglobuin zur Verfügung.
Vor einer Reise in Regionen mit erhöhtem Vorkommen sollte der Impfpass überprüft werden. Die Angabe, in der Kindheit eine Masern-Erkrankung durchgemacht zu haben, ist nicht ausreichend.
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akut-Erkrankung. Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile des Impfstoffs.
Schwangere können nicht geimpft werden.
Frauen im gebärfähigen Alter müssen für 12 Wochen einen effektiven Empfängnisschutz bekommen.
Versehentliche Impfung mit MMR-Impfstoff bei nicht bekannter Schwangerschaft stellt ein ernstes Problem dar. Zwar ist die versehentliche Impfung mit einem Lebendimpfstoff keine generelle Indikation zum Schwangerschaftsabbruch, doch muss die Situation umgehend mit dem Frauenarzt diskutiert werden.
HIV-Infizierte können bei niedriger CD4-Zellzahl nicht geimpft werden.
Impfstoff
Lebendimpfstoff. Ein Zeitabstand zu anderen Lebendimpfstoffen und Immunglobulinen und Bluttransfusionen ist einzuhalten. Soll der Lebendimpfstoff nach dem Immunglobulin oder Bluttransfusion gegeben werden, dann ist ein Zeitabstand von 3 Monaten einzuhalten. Wir können Sie beraten.
Die Wirksamkeit gilt als zuverlässig und beginnt ca. 10 Tage nach der Impfung. Der Masern-Impfstoff ist kombiniert mit dem Impfstoff gegen Mumps und Röteln (MMR). Da es derzeit nur den MMR-Impfstoff gibt, gelten Aussagen zu Indikation, Kontraindikation und Impfstoff auch für Röteln-Impfung und Mumps-Impfung.
Erkrankung
Die Masern-Erkrankung verläuft stadienhaft. Nach einer Inkubationszeit von 10-14 Tagen kommt ein Anfangs-Stadium (Prodromal-Stadium) von 3-4 Tagen (verrotzt,verheult,verschwollen) mit Schleimhaut-Schwellung, Katarrh, Bindehautentzündung und Atemwegs-Erkrankung. Danach kommt es zu meist sehr hohem Fieber. Ab dem 12.bis 13. Tag kommt es zum Ausschlag (Exanthem-Stadium), beginnend mit Rötung am weichen Gaumen. Ab dem 14. Bis 15. Tag erscheint der fleckig-knotige, zusammenfliesende, großfleckige Ausschlag. Erwachsene erkranken oft heftiger. Komplikationen der Masern-Erkrankung sind Durchfall, Mittelohr-Entzündung, Lungenentzündung und 0,1 % die gefürchtete Meningo-Enzephalitis. Kinder sollen nicht erkranken, weil nach Masern-Erkrankung in 1:10000 nach 3-10 Jahren eine grausame, tödlich verlaufende subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) auftreten kann.
Der einzige Schutz für kleine Kinder gegen Masern ist der gute Impfschutz aller Erwachsenen. Reisende sollen rechtzeitig vor Reisen ihren Impfstatus überprüfen
Keuchhusten
Pertussis (Keuchhusten)
Reisende sollten sich, sofern sie keine Auffrischung ihres Polio-Impfschutzes benötigen, eine fällige Tetanus/Diphtherie-Auffrischung mit Pertussis-Impfstoff kombinieren lassen. Pertussis-Impfstoff ist für Erwachsene derzeit nur als Kombinations-Impfstoff erhältlich. Da Keuchhusten weltweit vorkommt, muss bei jeder anhaltenden Atemwegs-Erkrankung auch an Keuchhusten gedacht werden.
Indikation
Die STIKO sieht eine Indikation zur Impfung für Frauen im gebärfähigem Alter und Kontaktpersonen im Haushalt (Eltern, Geschwister, nahe Verwandte, Großeltern, Tagesmütter, Babysitter) 4 Wochen vor Geburt eines Kindes mit einer einmaligen Dosis, sofern sie 10 Jahre keine Pertussis-Auffrischung bekommen haben.
Frauen, die nicht vor der Konzeption eines Kindes Pertussis-geimpft waren, sollen in den ersten Tagen nach Geburt des Kindes gegen Keuchhusten geimpft werden.
Eine berufliche Indikation besteht für Personal im Gesundheitswesen (Hebammen)und in Gemeinschafts-Einrichtungen, sofern sie 10 Jahre keine Auffrisch-Impfung gegen Pertussis bekommen haben.
Postinfektionell wird eine antibiotische Chemoprophylaxe empfohlen.
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akuterkrankung.
Frühere Unverträglichkeit einer Pertussis-Impfung (oder Kombinations-Impfung).
Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile des Impfstoffs.
Für Schwangere und Stillende kann aufgrund der unzureichenden Datenlage keine Empfehlung abgegeben werden.
Impfstoff
Enthalten in Kombinationsimpfstoffen für Säuglinge nach dem 2. Lebens-Monat.
Enthalten in Kombination mit Tetanus/Diphtherie-Impfstoff.
Erkrankung
Pertussis (Keuchhusten) ist eine hochansteckende bakterielle Infektionskrankkeit (Bakterium Bortedella pertussis und dessen Toxine). Bei Säuglingen können die Stickhustenanfälle bis zum funktionellen Atemstillstand führen. Keuchhusten-Erkrankungen auch im Erwachsenen-Alter kommen vor. Ohne Behandlung sind die Patienten auch noch im Stick-Hustenstadium ansteckend. Nach Beginn der Antibiotika-Therapie besteht noch Ansteckungsgefahr für ca. 7 Tage. Die Patienten sollten so lange isoliert werden.
Bis vor wenigen Jahren, war bei Auffrisch-Impfung Tetanus/Diphtherie die fixe Kombination mit Polio üblich. Erst seit die Kombination mit Tetanus/Diphtherie/Keuchhusten empfohlen wird, besteht die Hoffnung, dass die Erkrankungszahlen wieder sinken.
Rota-Virus
Für einen Impfung gegen Rota-Virus ist kein Erwachsenen-Impfstoff zugelassen.
Wundstarrkrampf
Tetanus (Wundstarrkrampf)
Tetanus ist eine häufig tödlich verlaufende Krankheit (in Deutschland ca. 25 Prozent, weltweit fast zu 100 Prozent) und wird übertragen durch das Bakterium Clostridium tetani. Das Bakterium bildet resistente Sporen, die überall im Schmutz vorkommen.
Die Bakterien sondern Giftstoffe ab, die die Nervenzellen zur Steuerung der Willkür-Muskulatur schädigen. Durch Lähmungen und anhaltende oder zuckende Muskelkrämpfe bei vollen Bewusstsein kommen die Betroffenen in einen extrem beklagenswerten Zustand; durch andere Bakterien-Gifte kommt es auch zur Herzschädigung.
Personen ohne Grundimmunisierung sind gefährdet durch Schmutz aller Art (Kontakt mit Schmutz und Erde). Heute kommt Tetanus noch vor bei Naturvölkern, wenn das Neugeborene bei offener Nabelwunde mit dem Erreger in Berührung kommt. Es dürfte sich weltweit noch jährlich um mehrere Tausend Fälle handeln. In Deutschland sind es jährlich derzeit weniger als 10 Fälle. Um diese Erfolge bei der Bekämpfung der Krankheit zu halten, ist es notwendig den Impfschutz der Bevölkerung nicht zu vernachlässigen. Auch wenn Ihre letzte Tetanus-Impfung bereits über 10 Jähre zurückliegt, besteht kein Grund zur Besorgnis. Der Impfschutz hält vermutlich deutlich länger als 10 Jahre und kann mit einer Auffrisch-Impfung wiederhergestellt werden.
Indikation
Standard-Impfung nach STIKO für alle Personen ohne gültige Grundimmunisierung, oder wenn die letzte Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung länger als 10 Jahre zurückliegt.
Mindestalter für die Tetanusimpfung: 2 Monate
Kontraindikation
Behandlungsbedürftige Akut-Erkrankung.
Unverträglichkeit früherer Tetanus-Impfung.
Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile des Impfstoffs.
Schwangerschaft und Stillzeit sind keine Kontraindikation.
Eine Auffrischung der Tetanus-Impfung ist ausreichend (bei Über-Immunisierung treten lokale Nebenwirkungen auf).
Impfstoff
Nichtlebend-Impfstoff. Ein Abstand zu anderen Impfungen muss nicht eingehalten werden. Die Wirksamkeit der Tetanus-Impfung gilt als zuverlässig und beginnt ca. 2 Wochen nach der 2. Dosis der Grundimmunisierung. Meist wird bei der Auffrisch-Impfung eine Kombination mit Polio oder Pertussis (Keuchhusten) gegeben. Im Verletzungsfall gelten andere Empfehlungen.
Tetanus-Impfung soll alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Häufigere Auffrischung kann zu lokalen Nebenwirkungen führen.
Unsere Praxis befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema Reisemedizin.
Unsere Mitarbeiter sind geschult von der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft DTG und können Sie kompetent beraten für Ihre Reisevorbereitung.
Die Impfstoffe haben wir vorrätig. Sie werden fachgerecht gelagert in speziellen Impfstoff-Kühlschränken.
Viele Krankenkassen erstatten ihren Kunden die Kosten für Reise-Impfungen und Reise-Medikamente. Fragen Sie vorab Ihren Sachbearbeiter bei der Krankenkasse.
Denken Sie bitte daran, zum Termin Ihren Impfpass mitzubringen.
Checken Sie Ihre Vorräte an Reise-Medikamenten. Wir helfen Ihnen, eine sinnvolleReise-Apotheke zusammenzustellen.
Bringen Sie bitte zum Termin Ihre Reiseunterlagen mit und Informationen über die Reise-Route.
Mit Ihren Informationen kommen wir rasch zu einem erfolgreichen Beratungsergebnis.
Wir wünschen Ihnen eine tolle und sichere Reise.
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Unsere Praxis befasst sich seit 1996 mit dem Thema Reisemedizin. Seit 1996 sind wir eine von der WHO (Weltgesundheits-Organisation) zugelassene Gelbfieberimpfstelle WHO.
Sprechen Sie uns an vor Ihren Reisen in exotische Länder, in die Tropen, bei Trekking-Reisen, bei geplanten Reisen in große Höhen, bei Tauch-Reisen oder Reisen in die Arktis.
Als internistische Praxis können wir Sie kompetent untersuchen und vorbereiten.
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Thomas Fuchs
Facharzt für Innere Medizin (seit 05.11.95)
DTG Zertifikat Reisemedizin
Dr. med. Christine Fuchs
Fachärztin für Allgemeinmedizin (seit 12.06.07)
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Wir bieten folgende Untersuchungs-Programme
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